Dienstag, 11. Juli 2006

Microlearning Conference 06 - Jochen Robes - Interview

Gemeinsam mit einer Kollegin habe ich am 8. Juni 2006 im Rahmen der Microlearning Conference in einem Interviews 4 Fragen an Jochen Robes gestellt. Robes ist anerkannter Experte für "e-learning 2.0". Sehr empfehlen kann ich seinen Weiterbildungsblog!

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Jochen Robes

Verwenden Ihre Studenten das Web 2.0 und dessen Anwendungen für Lernen und Kommunikation?
Robes: Es gibt einige, die sich sehr gut auskennen und die Applikationen auch anwenden. Die meisten allerdings verbinden mit Web 2.0 noch sehr wenig. Blogs und Wikis werden zwar zur Kommunikation, aber nur sehr begrenzt für´s Lernen benutzt.

Wird Lernen mit Unterstützung des Web 2.0 von Lehrenden unterstützt?
Robes: Das hängt sehr davon ab, wie sich das im Umfeld durchsetzen wird. Ich denke da z.B. an Bookmarking-tools - wenn sich da Lehrende und Studierende darauf einigen, das zu nutzen anstelle der altbekannten Literaturlisten, könnte das ein Riesensprung vorwärts sein. Auch Blogs und Newsreader sind Dinge, die wunderbar in Lernkonzepte hineinpassen. Sie werden halt schrittweise und nur sehr zögerlich eingesetzt.

Welche Gefahren sehen Sie in der Veröffentlichen der Privatsphäre im Netz?
Robes: Das kann eine Aufgabe für Pädagogen sein, sogenannte "Media-Literacy" zu vermitteln. Wenn man das Internetz benutzt, sollte man sich darüber im Klaren sein, was man da tut. Z.B. dass man auch in 10 oder 20 Jahren noch Spuren hinterlässt bzw. diese Spuren nur schwer steuern kann. Wenn ein Bewusstsein dafür wächst, dann denke ich kann man auch die Fragen und Gefahren, die damit verbunden sind, ein bisschen steuern.

Glauben Sie, dass Social Software Menschen näher zusammenbringt oder
ist es viel mehr so, dass - wie auch schon früher von Medien wie Telefon (Handy) oder TV behauptet wurde - Social Software die Individuen weiter voneinander entfernt, weil keine persönlichen Interaktionen ("face to face") mehr stattfinden?

Robes: Ich glaube, dass Online und Offline immer mehr zusammen wachsen. Ich glaube, keine Online-Community funktioniert über einen langen Zeitraum nur Online. Ich kann mir aber auch keine Konferenz und keine Zusammenkunft von Menschen, die sich irgendwie nach Feierabend treffen, vorstellen, die nicht irgendwo auch eine Homepage haben und diese neuen Kanäle begleitend nutzen. Die Unterscheidung Online/Offline ist aus meiner Sicht immer mehr eine künstliche.

Freitag, 7. Juli 2006

TiddlyWiki - meine Erfahrungen

Beim ersten Versuch hat nicht viel geklappt. Erst als ich Mozilla Firefox heruntergeladen und es mit demselben nochmal probiert habe, kam ich weiter.
Aber auch dann fiel mir (ungeübtem User) die Handhabung noch nicht leicht. Ich musste mich schon länger damit beschäftigen, bis ich schließlich mit CamelCase und Co. umzugehen lernte.
Die vielen Kopien, die beim verlinken angelegt werden, stören mich ein wenig.
Aber sonst ist es ein tolles Tool. Hervorragend eignet es sich für Notizen mit vielen Fachausdrücken. Die kann man herrlich im link definieren.
Ich hab es auch schon zur Vorbereitung einer Präsentation verwendet - hat gut geklappt!

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Es gibt übrigens ein gutes deutsches TiddlyWiki-Handbuch.

Donnerstag, 6. Juli 2006

Microlearning Conference 06 - Stephen Downes

Von Stephen Downes, für mich der Philosoph unter den Konferenzteilnehmern, habe ich einige Schlagworte für mich noch einmal reflektiert:
- decentralized networks ergeben das Gefühl, sich in einem Maschennetz zu befinden. Zentrumsorientierte Netzwerke haben gefühlsmäßig eine Sternform
- disaggregation meint, dass größere Einheiten zerstückelt werden, um die interessanten Informationen herauszufiltern
- disintegration bedeutet, dass man seine eigenen, für sich passenden Informations-Bündel kreiert
- democratisation heißt, dass Quellen, Anwendungen und Anwender im Netz autonom sind, Kontrolle ist nicht möglich und würde diese Art Neztwerk zerstören
- desegregation bedeutet, dass Schranken aufgehoben werden, z.B. wird Lernen Teil des Spiels, der Arbeit, des Alltags,...
- dynamized soll ausdrücken, dass die entstandenen Netzwerke "flüssig" empfunden werden, sich ständig verändernd
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2 Kern(vor)aussagen von Downes' Vortrag:
- Die Menschen werden zunehmend selber entscheiden, was und wie sie lernen.
- Das Wissen wird dabei unabhängiger vom menschlichen Gedächtnis.
Mehr davon gibt`s in Stephen's Web.

Mittwoch, 5. Juli 2006

Microlearning Conference 06 - Thomas Vanderwal

Vanderwal hat den Begriff "folksonomy" geprägt.
Mit "tagging", damit ist die Verschlagwortung von files gemeint, durch die eine Kategorisierung erreicht wird, kann man items eine Bedeutung geben und sie für andere Interessierte auffindbar machen.
Am Besten funktioniert das, wenn man sich auf gemeinsame Schlagworte (tags) einigt.

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Auf der Grafik sind diverse tags für ein Thema angezeigt. Die Gebräuchlichsten werden hier groß dargestellt.

Microlearning Conference 06 - Tom Fürstner

Von seinem Vortrag ist mir vor allem noch seine Sicht der Maus als eine Verlängerung der Hand ins Web in Erinnerung. "The Mouse-Experience"

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Dabei fragt sich der Skeptiker in mir, ob die Maus und die Anwendungen nicht auch ein Instrument sind, mit dem man aus dem Web den User steuert...

Dienstag, 4. Juli 2006

Microlearning Conference 06 - Arnaud Leene

MicroContent ist lt. Arnaud Leene etwas, mit dem wir im täglichen Leben vielfach zu tun haben. Wir kennen MicroContent z.B. als Kochrezept.

Microcontent-Items im Sinne Leenes haben folgende Kennzeichen:
- self-contained, sie haben nur das Titelthema zum Inhalt
- focussed, in knappen Sätzen das wichtigste über eine Sache
- indivisible, nicht teilbar ohne dass sich die Bedeutung
verringert bzw. verändert wird
- addressable, es muss einfach zu finden sein - web 2.0
- structured, ein Microcontent-Item hat verschiedene,
strukturierte Bedeutungsebenen

Arnaud Leene zieht für die Verwaltung und Einbindung von MicroContent ins tägliche Leben (z.B. MicroLearning) Desktop-Clients den Web-Anwendungen vor.

Für mehr Ausführungen zum Thema klicke man hier.

Arnaud Leene beschreibt MicroContent
Arnaud Leene bei der ML-Conference

Microlearning Conference 06 - Thomas Vanderwal

Er ist der Schöpfer des Begriffes "Info-cloud". Damit meint er persönlich ausgesuchte, über RSS abonnierte Informationen, die sich - metaphorisch - um den User sammeln.
Ein Schlagwort dabei ist "refindability" - die Möglichkeit, interessante Informationen zu finden und eigene Informationen für andere auffindbar zu machen. Werkzeuge dafür sind "social bookmarking" und "tagging".
Dies funktioniert im Web 2.0 mit seinen offenen, nicht proprietären Formaten bereits sehr gut.

Über Bookmarking und Tagging baut man sich seine eigene Netz-Identität auf, in der die Vorlieben und Interessen definiert werden. Und man findet andere User mit ähnlichen Interessen bzw. wird von diesen gefunden.
Welche enormen Möglichkeiten, aber auch Gefahren damit auf das Individuum zukommen, ist schwer abzuschätzen.

Dass sich die Informationen um den User sammeln, bedeutet einen grundlegenden Wandel des Gebrauches des Internets. Früher musste man die Webseiten mit gewünschten Informationen beim Namen kennen und sich durch deren Portal Eintritt verschaffen. Die Anwendungen des Web 2.0 bringen den User in den Mittelpunkt. Das Web wird zum "come to me web".

Einen interessanten Aufsatz zum Thema von Thomas Vanderwal gibt´s unter:
http://www.personalinfocloud.com/2005/06/who_are_you.html

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Thomas Vanderwal spricht über "tagging"

Montag, 3. Juli 2006

Pre-Conference - Peter Krieg: The learning game

Peter Krieg hat uns ein sehr abstraktes, aber durchaus intressantes Bild von Lernen und Wissen gezeichnet.
Er meint, Lernen ist immer informal und in Relationen gespeichert - ist sozusagen mit anderem Wissen in Verbindung.
Wissen ist Wiederholbarkeit. Es repräsentiert die gebildeten Relationen. Krieg meint, unsere realen Objekte sind eigentlich nur Muster von Relationen.
Lernen bedeutet, dass man diese (dynamisch erzeugten) Relationenmuster abstrahiert und auf andere Objekte überträgt.
Die Fähigkeit, so zu lernen, übt die Jungend von heute beim Computerspielen, so Krieg.

Sonntag, 2. Juli 2006

Pre-Conference - Sebastian Fiedler: RSS feeds

Er hat versucht, uns mit einem Grundrüstzeug auf die eigentliche Konferenz vorzubereiten.
Dabei beschrieb er uns RSS-feeds als Instrumente, den Datenfluss ("flow"), den die RSS-feeds erst ermöglichen, anzuzapfen bzw. zu produzieren.
Ein Problem bei der Benutzung sieht er darin, dass die meisten User die Möglichkeiten des freien Datenaustausches nicht erkennen bzw. sich aus irgendwelchen Gründen davor fürchten.

Einen guten Aufsatz zum Thema Web 2.0 und das Erkennen der Möglichkeiten und Gefahren habe ich in der "Zeit" gefunden: "Die Humanisierung des Netzes" unter http://zeus.zeit.de/text/2005/35/C-Humannetz

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Sebastian Fiedler versucht, uns das Web 2.0 näher zu bringen.

Samstag, 1. Juli 2006

Podcast-Desaster

Das mit dem Podcast hat leider überhaupt nicht funktioniert. Bettina und ich haben uns zwar große Mühe gegeben, aber es war uns nicht möglich, das Interview mit Herrn Robes mit "audacity" auf den Computer bzw. ins Net zu spielen.
Der Fehler war wohl, dass die Aufnahme zu leise war. Ich habe es mit einer lauteren Aufnahme meiner Stimme versucht - da hat es funktioniert.
Jetzt werde ich eben versuchen, Teile der Konferenz zusammenzufassen und mir meine Gedanken dazu zu machen.

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